Willkommen bei Lang! Findet heraus, wie wir mit einem starken Geschäftsmodell dazu beitragen wollen, die Möbelbranche ein Stück besser zu machen.
Vielleicht stelle ich mich am besten einmal kurz vor: Ich bin Jakob, der Entwickler hinter der Idee von Lang. Ich habe Nachhaltiges Design studiert und in dieser Zeit eine tiefe Begeisterung für das Design von Möbeln und Produkten entwickelt. Auch wenn das Studium einen viel ganzheitlicheren Ansatz verfolgt, konnte ich mich zu keinem Zeitpunkt aus Kursen für Produkt- und Möbeldesign fernhalten. Ich liebe es handwerklich und nahe an der Praxis den Designprozess an einem Produkt von Anfang bis Ende durchzuführen. Entscheidend ist dabei immer die Überlegung gewesen, welchen Nutzen die Dinge haben sollten und wie man diese tatsächlich mit einfachen Mitteln herstellen kann.
Ich bin begeistert von Produkten, die verantwortungsbewusst und mit Liebe fürs Detail und das Handwerk hergestellt werden können. Umso trauriger fand ich es, dass egal, wie viel Mühe man sich gibt, es fast unmöglich ist, hochwertige, langlebige Möbel auf eine Art herzustellen, die sich jede Person leisten kann. Sobald man regionale Ressourcen beansprucht oder gar in der eigenen Region produzieren möchte, steigen die Kosten eines Produktes enorm in die Höhe. Discountermöbel fand ich, haben meine Maßstäbe da echt verschoben.
Daraus ist die Idee von Lang entstanden. Gibt es nicht einen Weg wie die Produkte, die die Kosten einer verantwortungsbewussten Gestaltung tragen, zugänglich gemacht werden können, an alle, die dieselbe Begeisterung teilen wie ich? Nicht nur das Produkt muss dafür nachhaltig gestaltet werden, sondern auch der Kontext … also das Geschäftsmodell.
Genau mit dieser Thematik habe ich mich jetzt in meiner Bachelorarbeit auseinandergesetzt: Wie kann ich die Theorien des Nachhaltigen Designs nutzen, um einen ganzheitlich nachhaltigen Mehrwert zu liefern und dazu beizutragen, die Möbelbranche ein Stück nachhaltiger zu machen?
Nachhaltigkeit
Diese Frage hat mir viele neue Perspektiven geschenkt, an die ich ohne diesen Prozess nie gedacht hätte. Nachhaltigkeit zum Beispiel ist nun wirklich kein "einfaches" Problem, das einfach gelöst werden kann, denn es hängt mit unendlich vielen Faktoren zusammen, über die wir als Gesellschaft nie einen vollständigen Überblick haben könnten. Die Annahme, mit CO2-Neutralität und grüner Energie wäre unsere Welt plötzlich nachhaltig, ist ein Trugschluss. Stattdessen ist Nachhaltige Entwicklung ein kontinuierlicher und sich immer verändernder Prozess. Wir müssen, wie es im Brundtland-Bericht für Nachhaltige Entwicklung von 1987 steht, Wege finden, "die Bedürfnisse der heutigen Generation zu erfüllen, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu erfüllen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen." Wir müssen also die positive Entwicklung der Lebensqualität, die wir in den letzten 250 Jahren erlebt haben, vom Verbrauch der ökologischen Ressourcen entkoppeln.
Design
Design ist ein genauso tiefes wie spannendes Fass. Zuerst einmal bedeutet "Design" gleich zwei Dinge gleichzeitig. Den Designprozess (to design) und das daraus entstandene Ding (the Design). Und dabei ist es jeweils vom Kontext abhängig, wann eine Sache dem Designprozess zugeordnet wird und wann sie als Designobjekt bezeichnet wird. Ein Beispiel:
Für den Hersteller meines Computers ist der PC das Designobjekt. Aber für mich, der diesen Artikel schreibt, ist der Computer nur ein Instrument, mit dem ich diesen Artikel – das Designobjekt – verfasse. Und wenn ich diesen Artikel verfasst habe, dient er mir dann nicht nur wieder als Anhaltspunkt für das nächste Mal, wenn ich ein nachhaltiges Produkt gestalte?
So ist auch das Design ein kontinuierlich andauernder Prozess, der immer auf vorherigen Designs basiert – immer mit dem Ziel, ein Problem so zu formulieren, dass die Lösung offensichtlich wird.
Lang
Zurück zu Lang. Aus diesen Ansätzen über Nachhaltiges Design entstand die Grundidee des Geschäftsmodells. Mithilfe von nachhaltigen Designansätzen, vom Produktdesign über das Geschäftsmodell zur Vision zu einer nachhaltigen Möbelbranche beizutragen, soll die Marke Lang ganzheitlich dazu beitragen, nachhaltige Möbel zugänglich zu machen. Aber was heißt das eigentlich … "zugänglich"?
Design. Zugänglich
Bei den Produkten ist das relativ einfach zu erklären: Mit Lang soll die Hürde gesenkt werden, sich für nachhaltige Produkte zu entscheiden. Das heißt, es geht uns darum, Produkte anzubieten, die unsere Bedürfnisse erfüllen sowie langlebig, ressourcenschonend und sinnvoll sind. Wir wissen, dass solche Möbel meistens etwas teuerer sind. Deshalb wollen wir sie in Form eines Abos zugänglich machen. Damit zahlt man nur so viel von der Sache, wie man sie auch nutzt und behält gleichzeitig die volle Flexibilität, sich auch wieder umzuentscheiden. Aber wir wollen Möbel anbieten, die ein Leben lang halten (Get it? Ein Leben … lang? hehe), ist ein Abo dann nicht eine versteckte Kostenfalle? Nicht bei uns! Sobald mit dem Abo ein "Kaufpreis" erreicht ist, gehört das Möbel dem Kunden. Das ist nur fair, denken wir. Unser Ziel ist es ganz einfach, dass jedes Möbel so lange gebraucht, genutzt und geliebt wird wie möglich.
Nachhaltigkeit. Zugänglich
Ein Produkt kann allerdings noch so nachhaltig sein, wenn wir nicht brauchen oder nicht schätzen, dann verfehlt es seinen Zweck. Stell dir ein Buch vor. Das könnte ja auf recyceltem Papier gedruckt sein, aber wenn du es nicht liest und die Ideen nicht in deinem Alltag anwendest, war es dann wirklich sinnvoll, dass das Buch überhaupt hergestellt wurde?
Das macht deutlich, wie umfassend Nachhaltigkeit eigentlich ist. Sie hängt mit jedem Aspekt der Gesellschaft und unseres Alltags zusammen. Nachhaltige Ansätze aus den verschiedensten Bereichen können uns inspirieren, auch anderswo nachhaltiger zu handeln. Genau das wollen wir mit dem Journal erkunden. Natürlich sind wir, bin ich etwas voreingenommen, was das Design von Möbeln angeht, aber dieses Journal ist dazu da, unser Verständnis von nachhaltiger Entwicklung und ihrer Bedeutung kontinuierlich zu erweitern. Das können Essays aus der Philosophie sein oder Fotostrecken von Fotografinnen und Fotografen, es können Filme oder Bücher sein, die wir diskutieren, es können die Geschichten einzelner Möbel sein, die uns begeistern oder die Making-of Berichte wie der unseres ersten Möbels, 15 Grad, in dem es um die Art von Möbeln geht, die wir bei Lang anbieten wollen.
In diesem Prozess wollen wir möglichst viele Perspektiven anbringen. Wir glauben, dass wir dadurch eine Menge über die Bedeutung von Nachhaltigem Design lernen können und nachhaltige Designprodukte tatsächlich (nahezu) ganzheitlich zugänglich machen können. Ich freue mich schon darauf!
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